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Nachhaltigkeitsbericht
2018 – 2020
der AVG Köln

Weichenstellung für die Zukunft

„In der Triade 2018 – 2020 hat auch in der AVG Köln ein weiterer Umdenkungsprozess eingesetzt. Ausgelöst wurde dies durch internationale Vereinbarungen wie die erste umfassende und rechtsverbindliche Übereinkunft auf der Pariser Klimakonferenz im Dezember 2015, die Erderwärmung deutlich unter 2 °C zu halten und den Temperaturanstieg durch weitere Maßnahmen auf 1,5 °C zu begrenzen. Auch mit dem Inkrafttreten der in Anlehnung an die Entwicklung der Millenniumsentwicklungsziele verabschiedeten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung durch die Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDG) zum 1. Januar 2016 sind in der Umwelt- und Klimapolitik neue Leitplanken eingezogen worden. Daran haben sich auch lokal und regional ausgerichtete und agierende Unternehmen zu orientieren.

In die gleiche Richtung zielt auch der European Green Deal, ein von der Europäischen Kommission im Dezember 2019 vorgestelltes Konzept. Bis 2050 sollen in der Europäischen Union die Nettoemissionen von Treibhausgasen auf null reduziert und Europa soll somit als erster Kontinent klimaneutral werden. Noch ambitionierter gibt sich die deutsche Politik. Das neue Klimaschutzgesetz, 2021 aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts nochmals nachgeschärft, sieht eine CO2-Neutralität bis 2045 vor.

Diese Entwicklung strahlte auch auf die Lokalpolitik aus, wie die Entscheidung des Rates der Stadt Köln zur Ausrufung des Klimanotstandes im Juli 2019, die Einsetzung eines Klimarates und die Vorgaben zur Erarbeitung eines Zero-Waste-Konzeptes im Mai 2021 zeigen.

Zu diesen von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen kommen die praktischen klimatischen Erfahrungen der letzten Jahre hinzu, seien es die Dürresommer mit einschneidenden Veränderungen für unsere Wälder oder die Unwetter- und Hochwasserereignisse in jüngster Zeit. In diesem Kontext ist auch die Entstehung neuer gesellschaftlicher Bewegungen wie Fridays for Future zu sehen, die dem Themenkomplex einer nachhaltigen Entwicklung unserer Unternehmen wie auch unserer Gesellschaft Vorschub leisten.

Diese Entwicklung ist unumkehrbar; sie wird uns in den nächsten Jahren „auf Trab“ halten und weiter anspornen.

Die Abfallwirtschaft ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Sie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von der reinen Abfallentsorgung hin zur Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft gewandelt. Sie leistete bereits in der Vergangenheit einen großen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt und unseres Klimas, denn sie ist die einzige Branche, die CO2 reduzierend arbeitet. Doch dies wird nicht ausreichen, um die anspruchsvollen Zwischenziele und die endgültigen Ziele zu erreichen.

Die AVG Köln und ihre Tochtergesellschaften AVG Ressourcen, AVG Kompostierung und AVG Service tragen mit dazu bei, dass Klimaschutz in Köln zu einem Erfolg geführt werden kann. Jährlich werden durch die Aktivitäten der AVG-Gruppe mehr als 300.000 Tonnen Treibhausgase vermieden. Im Berichtszeitraum 2018 – 2020 hat die AVG-Gruppe durch die Inbetriebnahme der Altholzaufbereitungsanlage und der Vergärungsanlage, durch Umstellungen der Beleuchtungsanlage auf LED und weitere kleinere Maßnahmen zusätzliche Einsparungspotenziale gehoben.

Dabei ist es jedoch wichtig, nicht nur die Entwicklungen in der Domstadt im Blick zu haben. Klimaschutz muss länderübergreifend betrieben werden. Dies wird insbesondere bei der Deponierung von Abfall augenfällig, da sie den größten CO2-Beitrag in der Abfallbranche ausmacht. In Deutschland darf bereits seit 2005 kein Abfall mehr unbehandelt abgelagert werden, um der Deponiegasentstehung – vornehmlich des Treibhausgases Methan – mittelfristig zu begegnen. In vielen Regionen der EU gibt es jedoch noch lange Übergangsfristen, teilweise bis 2035. Hier lassen sich weitere Einsparungen in den nächsten Jahren erreichen, wenn die Fristen verkürzt werden und länderübergreifende Unterstützungen goutiert werden.

Der Nachhaltigkeitsbericht 2018 – 2020 der AVG Köln, in deren Betrachtung auch die Tochtergesellschaften einfließen, fasst die Aktivitäten aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales für den Berichtszeitraum zusammen. Dabei werden stets auch Perspektiven in die folgende Triade 2021 – 2023 aufgezeigt, um die dynamischen Prozesse in der Kölner Abfallwirtschaft – auch in Wechselwirkung mit den übrigen Sektoren in der Stadt und darüber hinaus – umfassend darzustellen.

Viel Spaß bei der Lektüre

Andreas Freund

Sprecher der
Geschäftsführung

Karl Georg Boje

Geschäftsführer

Peter Mooren

Geschäftsführer