Gesellschaft

Nachhaltigkeitsbericht
2018 – 2020
der AVG Köln

Unternehmerische Verantwortung

Arbeitnehmerrechte

Die Rechte der Beschäftigten bei der AVG Köln, die ausschließlich in Deutschland tätig sind und damit dem entsprechenden Arbeitsrecht unterliegen, werden durch den neunköpfigen Betriebsrat wahrgenommen. Die Jugendlichen und Auszubildenden sowie schwerbehinderte Menschen haben eigenständige Vertretungen. Die Tochtergesellschaften AVG Kompostierung, AVG Ressourcen und AVG Service haben eigene Betriebsratsgremien.

Weitere Möglichkeiten der Information bestehen in den Betriebsversammlungen, mit den allgemein zugänglichen Aushängen, über Intranet und Internet sowie über die viermal jährlich erscheinende Mitarbeiterzeitung „BRANDaktuell“.

Großen Wert legt die AVG-Gruppe auf den Arbeitsschutz und die Gesundheitsvorsorge. Dazu wurde u.a. ein eigener Stabsbereich Arbeitssicherheit und Umwelt- und Qualitätsmanagement etabliert. Der Stabsbereich kümmert sich gezielt um die Arbeitssicherheit in der AVG-Unternehmensgruppe, führt regelmäßige Schulungen und Unterweisungen durch, erstellt Gefährdungsbeurteilungen und nimmt quartalsweise Betriebsbegehungen vor. Im regelmäßig tagenden Arbeitsschutzausschuss werden alle sicherheitsrelevanten Vorkommnisse besprochen und gegebenenfalls Arbeits- und Wegeunfälle analysiert.

Sicherheitsunterweisungen erfolgen über ein computergestütztes System (SAM). Generell ist festzustellen, dass es keine Unfallschwerpunkte oder Gefahrenstellen gibt. Zumeist handelt es sich um Unachtsamkeiten oder leichtere Verletzungen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich über das betriebsinterne Ideenmanagement sowie die im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie etablierte Mitmachplattform „100 Schritte für ein nachhaltigeres Unternehmen“ in den Verbesserungsprozess einbringen. Zusätzliche Möglichkeiten der Teilhabe und Gestaltung gibt es im Rahmen des Reauditierungsprozesses INQA – Initiative Neue Qualität der Arbeit für eine zukunftsfähige Unternehmenskultur.

Betrieb mit einer „zukunftsfähigen Unternehmenskultur“

Die AVG Köln ist im Jahr 2018 von der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) als erster Betrieb in Köln für seine „zukunftsfähige Unternehmenskultur“ ausgezeichnet worden. Vorausgegangen war ein zweijähriger Auditierungsprozess, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AVG Köln Maßnahmen erarbeitet hatten, mit denen das Unternehmen zukunftsfähig und als Arbeitgeber attraktiv gemacht werden sollte. Die 17 im Auditierungsprozess umgesetzten Maßnahmen sind systematisch weitergeführt und etabliert worden. Sie mündeten im Jahr 2020 in den Reauditierungsprozess. Dieser startete mit einer Befragung der Beschäftigten.

Die Ergebnisse sind die Basis für die weitere Arbeit, alte Maßnahmen weiter zu optimieren und neue, zukunftsgerichtete Themen zu kreieren, um die Arbeitsbedingungen bei der AVG Köln zu verbessern. In diesem Zusammenhang werden konkrete Ziele und Maßnahmen formuliert. So wurde das Homeofficeangebot zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie deutlich erweitert. Dies geschah im Rahmen einer Vereinbarung, die sich als geeignete Grundlage im Zuge der coronabedingten Einschränkungen erwies. Neue Initiativen wie ein nachhaltiges Mobilisierungskonzept (Förderung von E-Mobilität) sorgen für positive Anreize und tragen zur Zufriedenheit der Beschäftigten wie auch zur Zukunftssicherheit des Unternehmens bei.

Risiken

Aus der Geschäftstätigkeit resultierende Risiken für die Arbeitnehmerrechte konnten nicht identifiziert werden und sind daher im Risikomanagementbericht des Berichtsjahres nicht enthalten.

Chancengerechtigkeit

Im Jahr 2015 unterzeichnete die AVG Köln die „Charta der Vielfalt“. Damit hat sie sich verpflichtet, die Ziele der Initiative zu fördern. Sie will Anerkennung, Wertschätzung und Vielfalt in der Unternehmenskultur voranbringen. Dabei gilt es ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wertschätzung erfahren, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Vielfalt und Toleranz prägen die Unternehmenskultur der AVG Köln. Die Unterschiedlichkeit der Beschäftigten und die daraus erwachsenden Potenziale werden als Stärke angesehen.

Die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Schutzrechte ist ebenso wie die Beachtung der tarifvertraglichen Regelungen selbstverständliche Basis für ein benachteiligungsfreies Arbeitsumfeld.

Die AVG Köln berücksichtigt die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach flexiblen Arbeitsmöglichkeiten. Das Angebot an Teilzeitarbeit für alle ist ausgeweitet worden. Auch kommt ein Jobsharingmodell zum Einsatz. Und durch die Abschaffung der Kernzeit ist eine kurzfristige flexible Arbeitszeitgestaltung möglich.

Daneben praktiziert die AVG Köln zwei Altersteilzeitmodelle, um den älteren Beschäftigten einen stufenweisen Ausstieg aus dem Erwerbsleben zu ermöglichen bzw. durch ein Blockmodell einen früheren Ausstieg aus dem aktiven Arbeitsleben mit einer „Ruhephase“ danach.

Anspruch auf Elternzeit haben generell alle Beschäftigten. Die Elternzeit kann bis zu drei Jahre den individuellen Erfordernissen angepasst werden, flexible Arbeitszeiten nach der Rückkehr inklusive. So wird es den Eltern leicht gemacht, nach der Elternzeit einen schrittweisen Wiedereinstieg ins Berufsleben zu finden. Die verankerten Regelungen zum Homeoffice ergänzen das Angebot sinnvoll.

Auch für Menschen mit Behinderungen und gesundheitlichen Einschränkungen werden adäquate Arbeitsplätze geschaffen, und damit wird eine gleichberechtigte Teilhabe an der Unternehmensentwicklung ermöglicht. Die Beschäftigungsquote von behinderten oder diesen gleichgestellten Menschen erreichte bei der AVG Köln 2020 6,64 Prozent, womit die gesetzliche Pflichtquote von fünf Prozent deutlich überschritten wurde.

Zur Gesundheitsförderung dient die arbeitsmedizinische Betreuung durch den betriebsärztlichen Dienst der Stadtwerke Köln GmbH. Gesundheitsaktionen, gesunde Mitarbeiterverpflegung, begleitende physiotherapeutische Behandlungen sowie Sportangebote in Betriebssportvereinen tragen zur Fitness und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei.

Eine ausgewogene Personalstruktur ist im Leitbild der AVG Köln verankert.

Ziele und Risiken

Aus der Geschäftstätigkeit resultierende weitergehende Risiken für die Chancengerechtigkeit wurden im Risikomanagementsystem in den Berichtsjahren nicht identifiziert. Daher wurden auch keine weitergehenden Ziele für die kommende Berichtsperiode formuliert. Im Rahmen der Reauditierung des INQA-Prozesses zur zukunftsfähigen Unternehmenskultur werden ggf. Ziele formuliert und entsprechende Maßnahmen umgesetzt.

 

UN-Nachhaltigkeitsziele

Qualifizierung

Als mittelständisches Unternehmen der Abfallbranche legt die AVG Köln großen Wert auf gut ausgebildetes und verantwortungsbewusstes Personal. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Mangels an Fachkräften einerseits und der ständig wachsenden Herausforderungen infolge rechtlicher Veränderungen und Novellierungen sowie der zunehmenden Bedürfnisse der Kunden andererseits haben Ausbildung und Weiterbildung für den Dienstleister einen besonderen Stellenwert.

Auf der Basis der jeweiligen Arbeitsbereiche bzw. Berufe der Mitarbeiter wird eine Erstqualifizierung im Rahmen der Ausbildungsangebote ermöglicht.

Weiter- und Fortbildungsqualifizierungen werden bedarfsgerecht angeboten. Darüber hinaus finden Schulungen und Unterweisungen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge statt.

Berufliche Weiterbildung dient nicht nur der Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch der beruflichen Handlungsfähigkeit der Belegschaft. Die Förderung der Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist deshalb besonders wichtig; neben der Stärkung der Fachkompetenz wird auch ausdrücklich Wert auf die Führungs-, Methoden- und Sozialkompetenz gelegt. Eine langfristige Personalplanung, kontinuierliche Nachwuchsgewinnung und zukunftsorientierte Weiterentwicklung sind die Basis dafür, Herausforderungen zu bewältigen und neue Möglichkeiten zu eröffnen.

Die Personalentwicklung geht daher einher mit der Selbstverständlichkeit eines lebenslangen Lernens, das einen sehr hohen Stellenwert innerhalb des Unternehmens hat. Als eine Maßnahme der INQA (vgl. Kriterium 14) wurden die Grundsätze und Rahmenbedingungen von Personalentwicklungsmaßnahmen in der AVG Köln in einem neuen Konzept zusammengefasst und erweitert. Für eine noch bessere und zielgerichtete Erhebung des Qualifizierungsbedarfs entwickelte die Arbeitsgruppe einen Leitfaden für die Initiierung von jährlichen Personalentwicklungsgruppengesprächen.

Ausbildung und Ausbildungsförderung

Die AVG Köln beschäftigte 2020 im Durchschnitt insgesamt acht Auszubildende als Kauffrau/-mann für Büromanagement, Servicekraft sowie Fachkraft für Schutz und Sicherheit und Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Zusätzlich ermöglicht das Unternehmen jedes Jahr jungen Menschen mit Praktika oder auch der Teilnahme am Girls’ Day (coronabedingt im Jahr 2020 ausgefallen) einen ersten Einblick in die Berufswelt. Das Ausbildungsangebot weitete die AVG-Gruppe weiter aus.

Neben der Fachkraft für Lagerlogistik haben 2018 die ersten Industriemechaniker ihre Lehre begonnen. Ende 2019 wurde als weiteres Berufsbild eine Ausbildung zur Elektronikerin oder zum Elektroniker für Automatisierungstechnik angeboten. Darüber hinaus engagiert sich die AVG Köln bereits seit vielen Jahren in der Nachwuchsförderung durch verschiedene Kooperationen mit Schulen und Hochschulen. Nachwuchsförderung im schulischen Bereich wird durch die Unterstützung der Gesamtgrundschule Nesselrodestraße in Nippes und der Max-Ernst-Gesamtschule in Bocklemünd betrieben. Seit 2017 haben wir die finanzielle Förderung von Nachwuchs auf den universitären Bereich ausgedehnt. Im Rahmen einer Vereinbarung mit der Technischen Hochschule Köln werden zwei Studierende im Rahmen des Deutschlandstipendiums gefördert. Die Studenten werden zu gleichen Teilen von der AVG Köln und dem Bundesbildungsministerium finanziell unterstützt. Begleitend werden den Stipendiaten aktive Einblicke in das Tätigkeitsfeld der AVG-Gruppe und der Entsorgungsbranche ermöglicht.

Ziele und Risiken

Dem allgemeinen Fachkräftemangel begegnet die AVG Köln mit einer deutlichen Ausweitung des Ausbildungsangebots, vor allem in den handwerklichen Tätigkeiten im Bereich Industriemechaniker und Elektroniker in der Automatisierungstechnik.

Aus der Geschäftstätigkeit resultierende weitergehende Risiken wurden im Risikomanagementsystem im Berichtsjahr nicht identifiziert. Daher wurden auch keine Ziele für das kommende Berichtsjahr formuliert. Im Rahmen der Reauditierung des INQA-Prozesses (vgl. die Kriterien 3 und 14) werden ggf. Ziele formuliert und entsprechende Maßnahmen umgesetzt.

 

UN-Nachhaltigkeitsziele

Gesellschaftliche Verantwortung

Menschenrechte

Bei Vergabeverfahren unterliegt die AVG Köln den Vorschriften des Vergaberechts. Darüber hinaus greift für das Land Nordrhein-Westfalen zusätzlich das Tariftreue- und Vergabegesetz NRW. Bei der Beschaffung sensibler Warengruppen und in Abhängigkeit vom Auftragsvolumen sind von potenziellen Lieferanten Verpflichtungserklärungen abzufordern, die die Beachtung der ILO-Kernarbeitsnormen betreffen, die Verpflichtung zur Tariftreue und zum Mindestlohn für Dienst- und Bauleistungen bzw. die Verpflichtung zur Frauenförderung und zur Förderung der Vereinbarung von Beruf und Familie.

Liegen die Verpflichtungserklärungen nicht vor, wird ein etwaiges Angebot vom Vergabeverfahren ausgeschlossen.

Ziele und Risiken

Aus der Geschäftstätigkeit resultierende Risiken für die Menschenrechte wurden im Risikomanagementsystem im Berichtsjahr nicht identifiziert. Daher wurden auch keine weitergehenden Ziele für das kommende Berichtsjahr formuliert.

 

UN-Nachhaltigkeitsziele

Die AVG Köln verfügt über insgesamt sechs Geschäftsstandorte, von denen vier den Tochtergesellschaften gehören. Alle befinden sich in der Region Köln. Eine unmittelbare Überprüfung der Standorte im Hinblick auf Menschenrechte erfolgte im Berichtszeitraum nicht. Es gelten jedoch für alle vier Standorte die in Kriterium 14 und 15 genannten Rahmenbedingungen.

Es sind keine menschenrechtlichen Auswirkungen in der Lieferkette bekannt.

Gemeinwesen

Die AVG Köln sieht sich als Teil der Stadtgesellschaft Kölns. Sie erbringt Dienstleistungen für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger sowie für die hier beheimateten Unternehmen. Sie fühlt sich aber auch verpflichtet, darüber hinaus einen Beitrag für das Gemeinwohl zu leisten.

Kommunikation und Transparenz

Öffentlichkeitsarbeit und Besucherdienst

Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit bietet die AVG Köln z.B. Führungen durch die Restmüllverbrennungsanlage an. Durchschnittlich nutzen zwischen 4.500 und 5.000 Besucherinnen und Besucher jährlich das Besichtigungsangebot. Im Frühjahr 2020 musste der Besucherdienst coronabedingt jedoch eingestellt werden. Sobald es die Rahmenbedingungen erlauben, werden die Besuchsangebote wieder aktiviert.

Dementsprechend konzentrierten sich die Kommunikations- und Informationsaktivitäten auf die elektronischen Medien. Insbesondere die sozialen Medien rückten dabei in den Vordergrund. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie sind Printmedien zunehmend durch digitale Angebote ersetzt worden, etwa durch die 2020 an den Start gegangene App RENEE:), die zeitgemäß Sach- und Fachinformationen über den Anlagenpark enthält. Der Internetauftritt des Unternehmens gibt einen aktuellen Einblick in die AVG-Unternehmensgruppe.

Soziales Engagement – Wissenstransfer –Bewusstseinsbildung und Beteiligungsprozesse

Kooperationen mit Schulen

Die AVG Köln setzte auch in der Berichtstriade 2018 – 2020 zwei Kooperationen mit Schulen fort. Mit der Max-Ernst-Gesamtschule in Bocklemünd schloss die AVG Köln eine KURS-Partnerschaft. Neben naturwissenschaftlichen und technischen Impulsen für den Schulunterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler auch die Gelegenheit, die AVG Köln als Ausbilder und Arbeitgeber kennenzulernen.

Um bereits Grundschülerinnen und Grundschüler naturwissenschaftliche und technische Fragestellungen näherzubringen, unterstützt die AVG Köln seit 2016 die Gesamtgrundschule Nesselrodestraße in Nippes. Im Rahmen der „TuWaS!“-Initiative sponsert sie alltagsnahen Unterricht für die Erst- bis Viertklässler. Experimente und Untersuchungen sollen bei den Kindern Interesse an den sogenannten MINT-Fächern wecken.
Durch die AVG-eigenen Medien erhalten die Schülerinnen und Schüler multimedial die erforderlichen Kenntnisse, um etwa die Müllverbrennung richtig einordnen zu können. Ergänzt wird dies durch einen AVG-Comic, der vor allem den ganz jungen Besucherinnen und Besuchern die Kölner Abfallwirtschaft und speziell die thermische Abfallbehandlung nahebringt. Der Comic ist in Zusammenarbeit mit der ITAD, dem Interessenverband der Thermischen Abfallbehandler in Deutschland, entstanden und zeigt kindgerecht den Weg des Restmülls vom Haushalt bis zur Restmüllverbrennungsanlage Köln.

Seit 2013 betreibt die AVG Köln eine intensive Zusammenarbeit mit der Stadt Köln, um gemeinsame Zielsetzungen der Umweltpädagogik und Umweltbildung zu bündeln. Damit lassen sich Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler und eine interessierte Öffentlichkeit noch gezielter und effektiver ansprechen.

Das von der AVG Köln erarbeitete Lehrerfortbildungskonzept bietet Pädagoginnen und Pädagogen aller Schulformen Fortbildungskurse, in denen aktuelle Informationen rund um die Abfallwirtschaft vermittelt werden. 2020 wurde dieses Angebot coronabedingt ausgesetzt. Außerdem ist die AVG Köln im Kölner Bildungsportal vertreten, einer Internetplattform, auf der Institutionen ihre Aktivitäten in den Themenfeldern Umwelt und Kultur präsentieren.

AVG Köln als außerschulischer Lernort

Die Restmüllverbrennungsanlage ist als außerschulischer Lernort anerkannt. Außerdem ist sie Partner der Initiative „Out of School“, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten zu fördern.

Erwachsenenbildung

Sobald es die Rahmenbedingungen wieder zulassen, startet die AVG Köln erneut ihre Angebote der Erwachsenenbildung. Dabei steht der direkte persönliche Austausch im Vordergrund, begleitet durch Betriebsbesichtigungen, um einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit des Unternehmens zu gewähren.

AVG Köln als Botschafter der Stadt

Das Interesse von ausländischen Delegationen an der Kölner Abfallwirtschaft bleibt ungebrochen. Insbesondere Vertreter aus den internationalen Partnerstädten der Stadt Köln haben den Kontakt zur AVG Köln gesucht. Im Einzelfall förderte die AVG Köln Klimaschutzprojekte wie etwa in Nicaragua und Brasilien und schulte Ortskräfte aus Ghana. Derartige Projekte können jedoch nur Einzelfälle bleiben, da das Hauptaugenmerk auf der Daseinsvorsorge in Köln und der Region liegt und weiterhin liegen wird.

Kontakte erfolgten daneben zu einem großen Teil über nationale wie internationale Institutionen, die die Restmüllverbrennungsanlage als Referenzanlage kennen und entsprechend empfehlen.

Engagement für mehr Industrieakzeptanz

Mit der Unterzeichnung der Senefelder Erklärung unterstützt die AVG Köln die Initiative „Industrieakzeptanz“ und trägt so dazu bei, Vorbehalte bei den Bürgerinnen und Bürgern abzubauen und die Leistungen, die Industrieunternehmen als Arbeitgeber, Produzenten und Dienstleister bzw. als Rückgrat des wirtschaftlichen Wohlstands und Fortschritts erbringen, zu vermitteln. Sie engagiert sich in einem Steuerungskreis Industrieakzeptanz, der zum Ziel hat, das Image von Industrieunternehmen zu verbessern und den Industriestandort Rheinland populär zu machen.

2021 wurde das Projekt jedoch mangels Interesses eingestellt. Eine punktuelle sachorientierte Zusammenarbeit im Rahmen der IHK findet allerdings weiterhin statt.

TAO – TREFF AM OFEN

Vor dem Hintergrund eines unterrepräsentierten Kulturprogramms im Kölner Norden ist der im Jahr 2009 gestartete TREFF AM OFEN ein wichtiger lebendiger Beitrag für das Gemeinwesen. Ziel der Kulturveranstaltungen war und ist es, neue Besucherschichten für die AVG Köln zu interessieren und zu gewinnen, die sonst nur schwer erreichbar sind. Zudem ist es ein Anliegen, die Kultur ins „Veedel“ zurückzubringen. Auch diese Aktivitäten mussten 2020 eingestellt werden, wurden aber 2021 erneut zaghaft aufgenommen. Für 2022 ist die Wiederaufnahme des Kulturprogramms geplant, das auch Ausstellungen lokaler Künstler umfasst.

 

UN-Nachhaltigkeitsziel

Politische Einflussnahme

Als gemischtwirtschaftliches Unternehmen mit einem mehrheitlich öffentlichen Gesellschafter beschränkt sich die politische Einflussnahme auf die Lobbyarbeit der unten genannten Verbände und Organisationen. Dort hat sich die AVG Köln bei der Diskussion abfallpolitischer Fragestellungen im Jahr 2020 per Onlinemeetings erneut erfolgreich präsentiert. Als Mitglied gestaltet sie somit die Abfallpolitik aktiv mit.

Auch auf EU-Ebene ist die AVG Köln in der CEWEP, der europäischen Interessenvertretung der Betreiber von Müllverbrennungsanlagen, engagiert.

Spenden an politische Parteien werden nicht getätigt.

 

Wesentliche Mitgliedschaften im ÜberblicK:

  • Interessenverband der Thermischen Abfallverbrennungsanlagen in Deutschland e.V. (ITAD)
  • Confederation of European WastetoEnergy Plants (CEWEP)
  • Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandler NRW (INTA)
  • Interessengemeinschaft Deutscher Deponiebetreiber e.V. (InwesD)
  • Verband Kommunale Abfallwirtschaft und Straßenreinigung im VKU (VKS)
  • VGB PowerTech – Vereinigung von Kraftwerksbetreibern

Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten

Die AVG Köln steht aufgrund ihrer Gesellschafterstruktur und ihrer Aufgabenstellung unter einer besonderen öffentlichen Kontrolle. Die Aufsichtsgremien der Gesellschaft (Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung) sind mehrheitlich mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Köln/Stadtwerke Köln GmbH und des Rates der Stadt Köln besetzt. Ebenfalls gehören Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertreter dem Gremium an. Es finden regelmäßig enge Abstimmungen mit der Stadt Köln statt, u.a. bezüglich Mengenprognosen und preisrechtlicher Kalkulationen.

Kontrolle in wirtschaftlicher Hinsicht üben die Wirtschaftsprüfer aus. Daneben finden Prüfungen der internen Revision des Gesellschafters Stadtwerke Köln GmbH statt. Weitere Kontrollen erfolgen durch Betriebsprüfer, Zertifizierungsauditoren, Umweltbehörden auf kommunaler, Bezirks- und Landesebene, die Bezirksregierung sowie die Kommunalaufsicht.

2013 verabschiedete die AVG Köln den Public Corporate Governance Kodex, der sich an den Kodex der Stadt Köln anlehnt. Er dient dem Unternehmen und seinen Gremien als Handlungsleitlinie für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Der Kodex ist 2020 novelliert und erweitert worden. Die Geschäftsführung und die Aufsichtsgremien der AVG Köln haben in 2021 die Richtlinien übernommen und an die AVG Köln angepasst.

Daneben hat die AVG Köln 2014 eine Compliancerichtlinie verabschiedet und einen Compliancebeauftragten bestellt, der Regelverstöße überwacht, unmittelbar der Geschäftsführung unterstellt ist und eine entsprechende Berichtspflicht hat. Diese Maßnahme soll Regelverstöße vermeiden helfen, die aus dem Unternehmen begangen werden und die diesem schaden könnten.

Dabei geht es um die Kontrolle allgemeiner Korruptionsrisiken, den Umgang mit Amtsträgern, Spenden/Sponsoring, Konflikte zwischen privaten und unternehmerischen Interessen, Vergabeverfahren, Datenschutz, kartell- und wettbewerbsrechtliche Risiken sowie Steuerangelegenheiten.

Regelmäßige Informationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, dass das Bewusstsein und die Sensibilität für dolose Handlungen präsent bleiben.

Für den Bereich Spenden/Sponsoring wurde eine Richtlinie erarbeitet, die den praktischen Umgang mit Spenden- und Sponsoringwünschen regelt. Darin ist u.a. festgelegt, dass die AVG Köln politischen Parteien keine finanzielle Unterstützung zukommen lassen darf (vgl. Kriterium 19, Leistungsindikator GRI SRS4151).

Gegenüber den Aufsichtsgremien besteht eine Berichtspflicht zu den genannten Aspekten. Es existiert zudem ein Hinweismanagementsystem für Beschäftigte sowie externe Partner, Kunden, Vertragspartner oder Lieferanten. Dieses System besteht aus einem externen Ombudsmann und einem unternehmensinternen Hinweiskomitee.

Ziele und Risiken

Aus der Geschäftstätigkeit resultierende Risiken im Hinblick auf gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten wurden im Risikomanagementsystem und in der entsprechenden Projektgruppe im Berichtszeitraum nicht identifiziert. Daher wurden auch keine weitergehenden Ziele für die kommende Berichtsperiode formuliert.