Prozessmanagement

Nachhaltigkeitsbericht
2018 – 2020
der AVG Köln

Nachhaltigkeitsmanagement

Nachhaltigkeitsbeauftragter berichtet direkt an Geschäftsführung

Der Pressesprecher der AVG Köln ist offiziell für den Bereich Nachhaltigkeit von der Geschäftsführung benannt und koordiniert die Nachhaltigkeitsstrategie. Er ist ferner für die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts und die Begleitung einzelner Nachhaltigkeitsangebote verantwortlich. Die Prozesse erfolgen in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung.

Darüber hinaus vertritt er als Nachhaltigkeitsbeauftragter der AVG Köln das Unternehmen in den Nachhaltigkeitsgremien der Stadtwerke Köln GmbH.

Regeln und Prozesse

Die AVG Köln und ihre Tochtergesellschaften führen im Zweijahresrhythmus einen allgemeinen Stratregiecheck durch. Dabei ist die Überprüfung der Nachhaltigkeitsaktivitäten eines von drei Schwerpunktthemen. Der letzte Strategiecheck fand Ende 2020 statt und wurde im Frühjahr 2021 in den Aufsichtsgremien behandelt und verabschiedet.

Eine kontinuierliche Berichterstattung zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten erfolgt über die jährlichen Berichte der Wirtschaftsprüfer im Rahmen der Berichtspflicht der nichtkommerziellen Geschäftsbestandteile (NFRD), die Lage- und Geschäftsberichte, die dreijährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsberichte wie auch durch die Dialoge mit den Stakeholdern.

In diesem Rahmen erfolgt eine Evaluierung der Nachhaltigkeitsstrategie im Hinblick auf Wirksamkeit, Weiterentwicklung und Konsistenz.

Kontrolle

Die Erstellung der Nachhaltigkeitsberichte seit dem Jahr 2012 orientierte sich bereits am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und den zugrunde liegenden Kriterien und Indikatoren des DNK. Insofern waren diese unmittelbare Grundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie und die entsprechende Darstellung der Nachhaltigkeitsleistungen. Mit dem vorliegenden Bericht hat sich die AVG Köln noch stärker an den DNK und die bereits abgegebene DNK-Erklärung angelehnt.

Darüber hinaus sind in den Jahresabschlüssen der AVG Köln wie auch ihrer Tochtergesellschaften die Standards der Non-Financial Reporting Directive berücksichtigt und umgesetzt.

Im Speziellen wurden folgende Leistungsindikatoren bestimmt:

Ökonomie

  • Verbrennungsentgelte der Stadt Köln für zur AVG Köln angelieferte Abfallmengen
  • Preise für Gewerbeabfälle
  • Geschäftsergebnis

Ökologie

  • Abgaswerte Restmüllverbrennungsanlage
  • Einsparungen von CO2-Emissionen
  • Energieabgabe ins öffentliche Netz
  • Energieverbrauch der Restmüllverbrennungsanlage
  • Metallabscheidung
  • Reststoffe Restmüllverbrennungsanlage
  • Betriebsmittel Restmüllverbrennungsanlage
  • Betriebsmittel Deponie Vereinigte Ville

Personal und Soziales

  • Zugehörigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (in Jahren)
  • Jährliche Fluktuationsquote
  • Zahl der Fortbildungsveranstaltungen
  • Zahl der Auszubildenden
  • Arbeitsunfälle
Die Überprüfung dieser Kriterien und Indikatoren im Hinblick auf Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz erfolgt im Rahmen der jährlichen Berichterstattung der Non-Financial Reporting Directive im Geschäftsbericht sowie durch die Fortschreibung des Nachhaltigkeitsberichts.

Als weiteres Element ist die freiwillige Erstellung der DNK-Erklärung zu nennen, die eine zuverlässige Überprüfung dieser Indikatoren ermöglicht und die Konsistenz und Vergleichbarkeit der Daten gewährleistet.

Anreizsysteme

Alle zwei Jahre überprüft die AVG Köln ihre Nachhaltigkeitsziele im Rahmen eines Strategiechecks des Stadtwerke-Köln-Konzerns und setzt sich zukünftige Ziele für eine nachhaltige Wirtschaftsweise.

Die Prämierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientiert sich am Unternehmenserfolg, an der Produktivität und an individuellen Leistungsmerkmalen.

Das implementierte Ideenmanagement fördert und prämiert innovative Ideen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird Gelegenheit gegeben, sich im Bereich Nachhaltigkeit weiterzubilden und aktiv an der Nachhaltigkeitsstrategie mitzuwirken.

Die Erreichung der Ziele wird durch die Aufsichtsgremien auf der Basis einer transparenten Unternehmensführung kontrolliert. Über die tarifliche Bezahlung hinaus erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen eines Prämiensystems leistungsbezogene Vergütungskomponenten und werden am Unternehmenserfolg beteiligt.

Neben den vereinbarten Entgelten und Zusatzleistungen werden zusätzliche betriebliche Sozialleistungen zugesichert. So ist die AVG Köln Mitglied in der Zusatzversorgungskasse der Stadt Köln (ZVK), über die eine leistungsfähige betriebliche Altersversorgung realisiert wird. Durch die Leistungen der ZVK wird die gesetzliche Rente aufgestockt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden beim Aufbau der zusätzlichen Altersversorgung finanziell kaum belastet, da die Beiträge überwiegend von der AVG Köln getragen werden.

Außerdem hat die AVG Köln eine Gruppenunfallversicherung abgeschlossen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Angehörige für den Fall eines Unfalls im beruflichen oder privaten Bereich finanziell unterstützt.

Die Gesellschafter legen auf der Basis entsprechender personalwirtschaftlicher Gutachten die Vergütung der Geschäftsführung fest, die neben der Basisvergütung auch erfolgsabhängige Komponenten enthält. Die Mitglieder des Aufsichtsrats wiederum erhalten auf Empfehlung der Stadt Köln eine Aufwandsentschädigung.

Stakeholderdialog

Die AVG Köln hat sich auch im Berichtszeitraum zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bekannt und stellt sich dem öffentlichen Dialog. Neben dem Gespräch mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft pflegt die AVG Köln den intensiven Gedankenaustausch mit Bürgerinnen und Bürgern, mit den Medien, den Kunden und Lieferanten.

Die Stakeholdergruppen wurden im Rahmen einer intensiven internen Analyse der AVG Köln und des Umfeldes identifiziert. Auf dieser Basis erfolgte eine Unterteilung in interne und externe Gruppen.
Bürgerinnen und Bürger sowie Medien wurden neben den aus der Geschäftstätigkeit resultierenden Gruppen im Sinne der Transparenz, der Kontrolle und des Dialogs gesondert identifiziert. Auch mit kritischen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern wurde der Dialog in den vergangenen Jahren fortgeführt und weiter intensiviert. Dabei liegt ein Fokus auf den Initiativen aus dem unmittelbaren Umfeld der Firmenstandorte, insbesondere aus dem Kölner Norden. Bürgerinitiativen und Bürgervereine sind wichtige Multiplikatoren. Der Erfahrungsaustausch mit ihnen hat auch künftig einen hohen Stellenwert.

Neben diesen Austauschformen erfolgt die Kommunikation anlassbezogen (Genehmigungsbehörden) oder regelmäßig (Gremiensitzungen etc.).

Einen immer bedeutenderen Stellenwert nehmen die sozialen Netzwerke ein. Seit 2018 informiert die AVG Köln eine ständig wachsende Community über Facebook, Instagram und Twitter. Besonders wichtig sind die sozialen Medien als Dialogformate während der Corona-Pandemie geworden. Auch wenn der Austausch damit noch einmal erheblich modifiziert wurde, stehen auch weiterhin der wechselseitige Dialog und die individuelle Beratung und Information im Vordergrund.

Innovations- und Produktmanagement

Die von der AVG Köln und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Anlagen stehen ständig auf dem Prüfstand. Anpassungen werden jedoch nur dann vorgenommen, wenn sie ökonomisch oder ökologisch sinnvoll sind oder einen sozialen Zusatznutzen ergeben. Bei Investitionsentscheidungen ist der langfristige Nutzen vor dem Hintergrund einschlägiger Gesetze und Verordnungen wie Treibhausgasemissionshandelsgesetz und Klimaschutzgesetz entscheidend.

Beim Bau der Restmüllverbrennungsanlage hatte die AVG Köln großen Wert auf hohe Standards in der Umwelttechnik gelegt mit der Folge, dass trotz mehrfacher Verschärfungen der gesetzlichen Emissionsgrenzwerte bislang noch keine Nachrüstung der Abgasreinigung erforderlich wurde. Modernisierungen wurden darüber hinaus mehrfach vorgenommen. Zuletzt wurde 2020 die Leittechnik auf den neuesten Stand gebracht. Ab Ende 2021 werden die Krananlagen erneuert, und in den kommenden Jahren wird eine neue Kunststoffrecyclinganlage installiert.

Auf der Deponie Vereinigte Ville ist die Sickerwasserreinigungsanlage erweitert und auf den neuesten technischen Stand gebracht worden. Zudem wurde die Gasfassung saniert und modernisiert.

Bei der AVG Ressourcen wurde im Jahr 2019 eine hochmoderne Altholzaufbereitungs- und -verwertungsanlage in Betrieb genommen, die optimale Sekundärrohstoffqualitäten für die stoffliche Verwertung ermöglicht.

Bereits 2017 wurde am Standort Niehl der AVG Ressourcen ein Nahwärmenetz in Betrieb genommen, das den eigenen Standort wie auch die Nachbarn mit Wärme versorgt. Betrieben wird es mit umwelt- und klimafreundlichen Holzhackschnitzeln aus eigener Produktion.

Die AVG Köln verfügt auch weiterhin über mehrere E-Mobile. Als Produzentin von „grünem“ Strom ist dies ein kleiner weiterer Beitrag zum Klimaschutz und ein Signal an die Öffentlichkeit für eine zukunftsfähige Technik und Mobilität. Zudem werden ab Anfang 2021 die eigenen Firmenfahrzeuge sukzessive auf E- bzw. Hybridantrieb umgestellt. Dazu sind Ladesäulen auf dem Betriebsgelände installiert worden, die von den Beschäftigten für ihre privaten E-betriebenen Fahrzeuge genutzt werden können. Im zweiten Halbjahr 2021 bietet die AVG Köln ihren Beschäftigten zudem Lademöglichkeiten für E-Bikes an. Parallel dazu wird Fahrrad-Leasing für die Beschäftigten eingeführt. Zusammen mit dem ebenfalls angebotenen Jobticket wird damit ein umwelt- und klimafreundliches Mobilitätspaket geschnürt.

Als soziale (interne) Innovationen sind u.a. die im Rahmen des INQA-Projekts begonnene Re-Auditierung für eine „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“ und die „Charta der Vielfalt“ zu nennen.

Weitere innovative Produkte, Angebote und Dienstleistungen und entsprechende Quantifizierungen, insbesondere im Bereich der ökologischen Dimension, finden sich z.B. in den Kriterien 12 und 13 sowie den dazugehörigen Leistungsindikatoren.

 

UN-Nachhaltigkeitsziele