Die Abfallrahmenrichtlinie der Europäischen Union hat die Behandlung und den Weg des Abfalls in einer fünfstufigen Abfallhierarchie vorgezeichnet. Hierbei kommt der Verwertung eine besondere Rolle zu.
Die AVG Köln und ihre Tochtergesellschaften tragen dem Rechnung. Durch eine Reihe großtechnischer Anlagen, die sie zumeist selbst betreibt oder als Partner über externe Anlagenbetreiber vertrieblich nutzt, bietet die Unternehmensgruppe eine Vielzahl von Dienstleistungen für unterschiedlichste Abfallarten an. Koordiniert wird dies durch den Vertrieb der AVG Ressourcen. Für den Kunden bedeutet dies ein Ansprechpartner für alle Dienstleistungen.
Die Zielanlagen sind Kleinfeuerungsanlagen, Biomasse-Heizkraftwerke (BMHKWs) und die der Holzwerkstoffindustrie. Unsere Geschäftsbeziehungen zu der gesamten Abnehmerstruktur sind solide und von langjähriger vertrauensvoller Zusammenarbeit geprägt. Der Ausbau in diesem Marktsegment wird über die Teilnahme an bestehenden Netzwerken und Mitgliedschaften in Verbänden forciert.
Um den Anforderungen eines modernen Holzaufbereitungsbetriebs gerecht zu werden, hat die AVG Ressourcen an ihrem Standort in Köln-Niehl 2019 eine neue Anlage in Betrieb genommen. Sie umfasst überdachte Lagerflächen mit integrierter Boxentechnik sowie einen geschlossenen Verladebereich, um eventuelle Staubfrachten auf ein Minimum zu reduzieren.
Mit einer Gesamttonnage von rund 120.000 Tonnen jährlich, der modernen Anlagentechnik und langjährige Erfahrung in der Vermarktung ist die AVG Ressourcen eine feste Größe im Biomasse- und Altholzmarkt.
Für die AVG Ressourcen hat die stoffliche Verwertung von Altholz Priorität. Zwei Drittel der erzeugten Altholzprodukte gehen ins stoffliche Recycling, vornehmlich in die Spanplattenindustrie. Lediglich ein Drittel dient der thermischen Verwertung.
Die AVG Ressourcen nimmt Althölzer aller Qualitäten (gemäß der Altholzverordnung) an. Hierzu zählen alle Holzklassifikationen, vom A-I-Holz (unbehandeltes Altholz) bis hin zu A-IV-Holz (mit Holzschutzmitteln behandeltes Altholz).
Durch entsprechende Anlagentechnik wie Zerkleinerung, Fe-Abscheidung, Aussortierung von Störstoffen, Nachzerkleinerung und nochmalige Fe-Abscheidung werden kundenspezifisch verschiedene Produkte für die Holzwerkstoffindustrie sowie Brennstoffe für die energetische Nutzung produziert.
Die AVG Ressourcen betreibt an den Standorten in Köln-Niehl und Köln-Heumar Aufbereitungsanlagen für gemischte Baustellenabfälle und sorgt so für eine ressourcenschonende Baustoffgewinnung. Ziel ist es zum einen, die im Baustellenabfall enthaltenen Wertstoffe zu separieren, um sie der Wiederverwertung zuzuführen, zum anderen Störstoffe aus dem Abfall auszusortieren und sie ordnungsgemäß zu entsorgen.
Die AVG Ressourcen übernimmt Abfälle aus Bereichen des Handwerks, der Industrie und des Handels sowie aus den privaten Haushalten. Die angelieferten Baustellenabfälle - hierzu gehören Beton, Steine, Sand, Schotter, Bitumenasphaltdecken sowie Erde - entstehen bei Arbeiten an Bauwerken oder beim Straßenaufbruch.
Alle Anlieferungen werden nach dem Stichprobenverfahren der AVG-Ressourcen einer Volluntersuchung (Ermittlung der einzelnen Fraktionen) unterzogen. Dies gilt besonders für Erst- oder Probeanlieferungen. Die Ergebnisse werden dokumentiert und dienen der Qualitätssicherung der AVG Ressourcen-Produkte.
Sperrige Wertstoffe durchlaufen zunächst eine Vorsortierung. Nicht stofflich verwertbare Abfälle werden für die thermische Verwertung (Strom und Fernwärme) aufbereitet.
Es schließt sich ein maschineller Sortierprozess an, an dessen Ende mineralische Produkte stehen, die ihren Einsatz im Straßenbau oder bei Rekultivierungsmaßnahmen im Deponiebau finden. Ebenso werden die übrigen Wertstoffe wie z. B. Holz, Metall, Papier, Pappe, Kunststoff und Folien in geeigneter Form in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt.
Neben der Erzeugung von Biomassebrennstoffen für den Einsatz in entsprechenden Heizkraftwerken produziert die AVG Ressourcen sogenannte Ersatzbrennstoffe.
Diese Ersatzbrennstoffe, auch Sekundärbrennstoffe genannt, werden hauptsächlich aus Gewerbeabfällen, Sortierresten verschiedener Abfallströme und heizwertreichen Produktionsabfällen gewonnen.
Die Produktion solcher Brennstoffe – kurz auch als Fluff („flugfähige Fraktionen") bezeichnet – erfordert eine hohe Aufbereitungsintensität und unterliegt besonderen Richtlinien und Qualitätsanforderungen.
Mit besonders geschulten Mitarbeitern und dem Einsatz modernster Technik stellt die AVG Ressourcen sicher, dass hohe Qualitätsanforderungen an diesen speziellen Brennstoff etwa aus der Zementindustrie dauerhaft eingehalten werden.
Von der Anlieferung des Rohmaterials bis hin zum fertigen qualitätsgesicherten Brennstoff sind folgende Arbeitsschritte erforderlich:
Annahmekontrolle des Eingangsmaterials
Baggervorsortierung
mehrstufige Absiebung
mehrstufige Eisenabscheidung
Einsatz von Nah-Infrarotspektroskopie (NIR)
Nachzerkleinerung auf kundenspezifische Korngröße
Analysen zur Bestimmung der geforderten Brennstoffparameter (z. B. Energiegehalt [Heizwert], Chlorgehalt, Ascheanteil, Schwermetalle)
Vorbereitung zur Übergabe
Durch diesen aufwendigen Prozess bietet die AVG Ressourcen gleich dreifachen Benefit:
die Entsorgungssicherheit für den Abfallerzeuger
die Versorgungssicherheit für die produzierende Industrie
die Einsparung von fossilen Primärbrennstoffen
Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle aus Handel, Industrie und Handwerk nimmt die AVG Ressourcen an. Nach der maschinellen Sortierung werden die erzeugten Wertstoffe wie Holz, Papier, Metalle, Kunststoffe und Folien der weiterverarbeitenden Industrie zugeführt und damit in den Wirtschaftskreislauf erneut eingebracht.
Auch Verpackungsgemische aus dem Gewerbebereich sowie Abfälle aus dem Einzelhandel und Kleingewerbe verarbeitet die AVG Ressourcen zu qualitativ hochwertigen Sekundärrohstoffen und führt sie in den Produktionsprozess zurück.
Die AVG Ressourcen ist als Entsorgungsfachbetrieb anerkannt.
Die AVG Ressourcen und die AVG Kompostierung verarbeiten jährlich ca. 15.000 Tonnen Grünschnitt aus der Park- und Landschaftspflege. Die Produktionsmengen eignen sich etwa zur energetischen Nutzung in sogenannten NawaRo- oder Biomasse-Kraftwerken. NawaRo steht für nachwachsende Rohstoffe, die vorwiegend aus der land- und forstwirtschaftlichen Produktion stammen.
Durch die Absiebung der Kompostprodukte entstehen u.a. Siebüberläufe in unterschiedlichen Korngrößen. Ein Teilstrom der so erzeugten Biomasse wird ebenfalls der energetischen Verwertung in Biomasseheizkraftwerken.
Die Ernte aus dem Kölner Energiewald-Projekt, mit dem die Nutzung von schnellwachsenden Hölzern zur Energiegewinnung erforscht werden soll, vermarktet die AVG Ressourcen ebenfalls in Biomasse-Kraftwerken.
Im Oktober 1995 wurde die Kompostierungsanlage Köln-Niehl in Betrieb genommen. Jährlich können darin deutlich mehr als 100.000 Tonnen organische Abfälle zu qualitativ hochwertigem Kompost verarbeitet werden.
Vor allem aus dem Bioabfall werden zunächst Verunreinigungen und Fremdstoffe maschinell wie auch per Hand aussortiert. Die von den Störstoffen befreiten organischen Abfälle werden anschließend mit dem Grünschnitt und organischen Gewerbeabfällen im gewünschten Verhältnis zusammengeführt, ehe sie in die Rottehalle transportiert und dort zu sogenannten Mieten aufgesetzt werden.
In diesen Mieten entstehen durch den Rotteprozess Temperaturen von 70 °C und mehr. Dabei werden z. B. Unkrautsamen abgetötet, das Material hygienisiert sich.
Durch mehrmaliges Umsetzen der einzelnen Mieten rottet das organische Material innerhalb von drei bis acht Wochen vollständig durch. Diese relativ kurze Produktionszeit ist möglich, da die Mikroorganismen optimale Arbeitsbedingungen vorfinden, ständige Luftzufuhr und Feuchtigkeit. Sonstige Zuschlagstoffe wie etwa Mineralien sind für den Rotteprozess in der Kompostierungsanlage nicht erforderlich.
Es lassen sich Produkte unterschiedlich hoher Nährstoffgehalte mit unterschiedlichen Düngeeigenschaften erzeugen. Auch als Bodenverbesserer sind Komposte bevorzugt einsetzbar. Darüber hinaus können unterschiedliche Rottegrade und Körnungsgrößen - je nach Einsatzzweck - produziert werden.
Der vollständige Kompostierungsprozess findet in einer geschlossenen Halle statt. Biologische Filteranlagen sorgen dafür, dass gereinigte, geruchsneutrale Luft die Anlage verlässt.
Die Endprodukte entsprechen den strengen RAL-Gütekriterien für Komposte. Sie eignen sich damit ideal für die Landwirtschaft, den Garten- und Landschaftsbau ebenso wie für Gärten und Parks, die heimischen Topf- und Balkonpflanzungen, aber auch zur Rekultivierung von Brachflächen.
Die AVG Kompostierung leistet auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Schließung des natürlichen Stoffkreislaufs und zur Verminderung des zu deponierenden Abfalls. Zudem werden wertvolle natürliche Ressourcen wie Torf geschont.
Daneben verarbeitet die AVG Kompostierung holzige Bestandteile zu Holzhackschnitzeln, die anschließend in Biomasse-Kraftwerken der umwelt- und klimafreundlichen Energieproduktion dienen.
Ein kleiner Teilstrom der erzeugten Holzhackschnitzel nutzt die AVG Ressourcen selbst, und zwar in einem Nahwärmenetz. Dabei versorgt ein zentraler Hackschnitzelkessel seit 2017 nicht nur die eigenen Räume mit Wärme und Warmwasser, sondern auch benachbarte Unternehmen, darunter auch die Eventlocation „Kantine“.
Der besonders umweltfreundliche und klimaschonende Einsatz von Altholz ist ein Modellprojekt, das von der KlimaExpo.NRW ausgezeichnet wurde und in den Anlagenreigen der SmartCity Cologne aufgenommen wurde.
Aufgabe der Papieraufbereitungsanlage ist es, Altpapiere so zu behandeln, dass sie Papierfabriken zur Herstellung von Recyclingpapieren nutzen können, und Kartonagen so zu konfektionieren, dass sie erneut als Pappen und Kartonagen Einsatz finden. Nach der Verwiegung und Abkippung der Papier- und Pappfrachten in der Anlieferhalle beginnt die Aufbereitung. Nach einer groben Vorsortierung, in der Pappen, kleinere Pappanteile, Zeitungen und Illustrierte separiert werden, folgt die Feinsortierung in die gewünschten Stoffströme. Ziel dieses Aufbereitungsprozesses ist es, eine mögliche hohe Sortenreinheit für Papier und Kartonagen zu erzielen, um sie wiederverwerten zu können.
Die AVG Ressourcen bereitet den Sperrmüll der Stadt Köln und gewerbliche Sperrmüllmengen in ihren Sperrmüllaufbereitungsanlagen an den Standorten Köln-Niehl und Köln-Heumar auf. Dabei zerkleinert und trennt eine Schredderanlage das Material, so dass es entweder stofflich recycelt oder thermische verwertet werden kann. Das Gesamtvolumen beträgt mehr als 50.000 Tonnen pro Jahr.
Die neueste großtechnische Anlage im Anlagenpark der AVG-Gruppe ist die Vergärungsanlage. Eng mit der Kompostierungsanlage verzahnt ermöglicht sie die doppelte Nutzung der Bioabfälle aus den privaten Haushalten.
Pro Jahr landen rund 20.000 Tonnen des eingesammelten Bioabfalls aus Köln zunächst in der Vergärungsanlage. In einem so genannten Fermenter sorgen Mikroorganismen für die Bildung von Biogasen. Dies geschieht ohne Luftzufuhr (anaerob). In erster Linie handelt es sich bei dem Biogas um energiereiches Methan, das zu Stadtgasqualität aufbereitet und in das öffentliche Netz eingespeist wird.
Der Gärrest aus dem Fermenter wird über Förderbänder in die Kompostierungsanlage transportiert und dort mit dem übrigen Bioabfall, Grünschnitts und weiteren kompostierbaren Materialien vermischt. Dann geht der biogene Mix in die Rottehalle. So lässt sich der Bioabfall ein zweites Mal nutzen. Nach der thermischen Verwertung zu Biogas folgt die stoffliche Verwertung zu Kompost.
Die Inbetriebnahme der Vergärungsanlage fand im Sommer 2019 statt.
Eckdaten
Kapazität 20.000 Tonnen pro Jahr
Energieproduktion rund 1,2 Millionen Kubikmeter Biogasausbeute
Klimaschutz Einsparung von rund 4.000 Tonnen CO2 durch Nutzung des Biogases
Eine Besonderheit in der deutschen Landschaft der Müllverbrennungsanlagen ist die Vorschalt- bzw. Aufbereitungsanlage in der Restmüllverbrennungsanlage. Sie dient dazu, noch verwertbare Bestandteile, insbesondere Metalle, aus dem Müllstrom auszuschleusen und den Restmüll durch intensives Vermischen zu einem möglichst homogenen Brennstoff aufzubereiten.
Pommes sind nur so gut wie ihr Fett. Frisch schmecken sie am besten. Aber wohin mit dem Altfett? Die AVG Ressourcen hilft. Flüssige Fette entstehen in Kantinen, Gaststätten oder auch Imbissständen.
Die AVG Ressourcen sorgt mit ihren Partnern dafür, dass die flüssigen Altfette nicht nur umweltgerecht entsorgt werden, es entsteht zusätzlich noch Energie daraus. Denn Fett ist nicht nur ein prima Geschmacksträger, sondern auch Energielieferant.
Die alten Fette landen in einem Faulturm des Großklärwerks Stammheim der Kölner Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) und werden dort zusammen mit Klärschlamm aus dem Klärwerksbetrieb vergoren.
Wie beim Vergärungsprozess in der Vergärungsanlage der AVG Köln wandeln Mikroorganismen ohne Sauerstoffzufuhr das flüssige Fett in mehreren Schritten in energiereiches Methangas um. In dem angegliederten Blockheizkraftwerk dient es dazu, Strom und Wärme zu produzieren, die direkt am Standort genutzt werden.
Aus Abfall ist Energie geworden. Dies spart fossile Energieträger ein und dient so dem Klimaschutz.
Nach einer dreijährigen Versuchsphase soll die Co-Fermentation im Großklärwerk Stammheim im Jahr 2019 den Regelbetrieb aufnehmen.
Gips, ein Naturprodukt und beliebter Werkstoff, lässt sich sehr gut recyceln und ist daher zu schade, ihn auf einer Deponie abzulagern. Die AVG Ressourcen nimmt Gipssteine, Gipskartonplatten und Gipsbausteine auch mit Verunreinigungen an. Gemeinsam mit dem Partner New West Gypsum entsteht ein neuer Baustoff Gips.
Gipsabfälle werden aufbereitet, von Verunreinigungen befreit, granuliert und pulverisiert. Der gewonnene Sekundärrohstoffe ist Ausgangsmaterial für die Herstellung neuer Gipskartonplatten.
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